Herrlich dämlich

Herrlich dämlich

 Wahrlich zähle ich nicht zu den Hardcore-Emanzen, die in allen männerdominierten Begriffen eine Herabwürdigung der Frauenwelt sehen. Ohne Probleme kann ich von einer ‚Mannschaft’ sprechen oder auch vom Krankheitsbild des ‚Ziegenpeters’. Dabei verfalle ich keinesfalls in kämpferische Haltung mit einem Transparent, auf dem ich fordere, zukünftig von einer ‚Frauschaft’ und von einer ‚Ziegenpetra’ zu berichten. Ich frage auch nicht, wieso Kinder gehänselt werden und nicht gegretelt?

Und dass der von vielen hergeleitete Ursprung des Wortes ‚dämlich’ im Vergleich zu ‚herrlich’ nicht richtig ist, lässt mich nach eingehender Recherche entspannt meine Fußnägel lackieren! ‚Dämlich’ kommt von ‚Dame’? Fehlanzeige! Das hätten manche vielleicht gerne – zur Aufpolierung des eigenen Egos! Tatsächlich aber hat sich ‚dämlich’ aus dem Verb ‚dämeln’ oder ‚dammeln’ entwickelt, was wiederum für ‚verwirrt sein’ steht.

Nach diesem beruhigenden Ausflug in die Etymologie, liebe Frauen, ist jede Behauptung eines spätpubertären Mannes, nämlich dass ‚dämlich’ (umgangssprachlich für dumm, einfältig oder ungeschickt) sich aus dem Wort ‚Dame’ entwickelt hat und eine direkte Verbindung darstellt, schlicht und einfach falsch!

Ganz ehrlich: Dass ich das heute mit dem ‚dämlich’ klarstellen kann, finde ich herrlich!

1 Gedanke zu „Herrlich dämlich“

  1. Herrlich…. wenn „dämlich“ tatsächlich im Ursprung von „Dame“ abgeleitet worden wäre, dann würde sich von „Herr“ allenfalls das Wort „selbstherrlich“ ableiten… (zwinker)

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