Jeannette Hagen – Interview zum Buch „Die verletzte Tochter“

 

Ende 2015 erschien Jeannette Hagens Buch „Die verletzte Tochter – Wie Vaterentbehrung das Leben prägt“, welches ich mit großem Interesse las. Deswegen freute ich mich besonders, dass die Autorin mir an der „Langen Frauen-Radio-Nacht“ im Offenen Kanal im Juli 2016 als Gesprächspartnerin zur Verfügung stand und mir von sich und ihrem Buch erzählte…

Bianca Bolduan über die Schriftart Open Dyslexia

 

Bianca Bolduan kam zur „Langen Frauen-Radio-Nacht“ im Juli 2016 ins Studio, um mit mir über die Schriftart Open Dyslexia zu sprechen. Diese Schriftart erleichtert Menschen, die an Leseschwäche leiden, das Lesen. Sie selbst veröffentlicht teilweise ihre Bücher auch in dieser Schriftart und sie wünscht sich, dass sich Schulen hierzulande für diese Schriftart in Lehrheften öffnen, um es leseschwachen Kindern leichter zu machen. Ein – wie ich finde – wichtiges und interessantes Thema…

Die Hausfrauengruppe – Interview mit Annette

 

Ein mir sehr schön in Erinnerung bleibendes Interview ist das, welches ich mit Annette aus der damaligen „Hausfrauengruppe“ im Juli 2017 führen durfte. Sie war Mitwirkende eines Emanzipationsbuches der 70er Jahre. „Die Hausfrauengruppe oder wie elf Frauen sich selbst helfen“ war der Titel und was es damit auf sich hatte, habe ich sie gefragt…

Der überhebliche Mensch

Der überhebliche Mensch

Nicht unüblich ist es, dass Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Philosophie- oder Religionsunterrichtes sich mit der Frage beschäftigen, wie Gott zulassen kann, dass Menschen durch zum Beispiel Naturkatastrophen zu Tode kommen. Genau der Gott, von dem doch eigentlich nur Gutes ausgehen soll. Der Gott, der sich mühevoll sechs Tage abgeplagt haben soll, um die Welt, also auch uns Menschen, zu erschaffen bevor er dann am siebten Tag nach getaner Arbeit zufrieden die Beine hoch legte. Wie kann er so ein Unglück zulassen?

Für mich wird in dieser Frage eine kaum zu überbietende Überheblichkeit des Menschen deutlich. Bilden wir uns tatsächlich ein, dass wir über allem stehen? Dass Menschen es am meisten wert sind, geschützt und behütet zu werden?

Mir persönlich gefällt der Gedanke, dass – wer oder was auch immer – der Natur in gewissen Abständen erlaubt, mal so richtig „Halligalli“ zu machen; Ihr zugesteht, sich einen feuchten Kehricht um das zu kümmern, was die Menschen von ihr erwarten; Sie ermutigt, sich in vollem Umfang auszutoben! Ohne Rücksicht, dafür mit ausgeprägtem Blick auf die eigenen Interessen – genauso, wie es der Mensch zu handhaben pflegt. Denn das – laut Duden – „höchstentwickelte Lebewesen mit der Fähigkeit ausgestattet zu logischem Denken, zur Sprache, zur sittlichen Entscheidung und Erkenntnis von Gut und Böse“ zieht aus der Natur hochmütig Nutzen, aus dem stellenweise schon längst ein Ausnutzen geworden ist.

Zurück zum Schulunterricht: Vielleicht sind die besagten Katastrophen keine Strafen für Menschen, sondern vielmehr großzügige Geschenke an die Natur? Der Wind, der sich mal so richtig aufblasen darf, verabredet sich mit dem Regen, der pausenlos prasselt, zum Spielen und sie toben sich hemmungslos aus und rollen dabei mit kindlicher Naivität über bewohnte und unbewohnte Gebiete.

Die korrekte Frage scheint mir nicht: Wie kann Gott das zulassen? Sondern sie könnte lauten: Wieso sollte – wer oder was auch immer – das nicht zulassen, nachdem wir bereits mit der sogenannten Intelligenz nobel beschenkt worden sind, und unsere Bedürfnisse teilweise auf Kosten der Natur befriedigen?

 

Mein Besuch beim Blockflöten Consort Vierklang

 

Im Januar 2016 sendete ich meinen Beitrag, den ich nach einem Proben-Besuch des Blockflöten Consort Vierklang aus Bornhöved zusammenstellte. Vorausgegangen war folgende schöne Begebenheit: Ich schrieb eine Kolumne zur Blockflöte und erwähnte in dieser eine gewisse Unpopularität des Instrumentes. Darauf bekam ich einen Leserbrief einer Frau, die diese Flötengruppe musikalisch und persönlich bereichert und eine Einladung, an einer Probe teilzunehmen…

Schwerhörig? Vergesslich?

Schwerhörig? Vergesslich?

Kennen Sie das? Ein heranwachsendes, geliebtes Menschlein in Ihrer näheren Umgebung will Ihnen weismachen, dass Sie schlecht hören und sowieso irgendwie tüddelig und vergesslich wirken! Ich habe das Gefühl, dass derartige Diagnosen vermehrt an mich herangetragen werden. Nun bleiben mir mindestens zwei Möglichkeiten: Verunsichert gehe ich zu meinem Hausarzt und lasse mich „durchchecken“, um ein eventuelles körperliches Defizit in Ohr- oder Gehirnnähe frühzeitig zu erkennen, um dagegen etwas zu tun oder bestenfalls um etwaige Lädierungen ganz auszuschließen. Ich habe mich entschlossen diese Möglichkeit noch ein paar Jährchen aufzuschieben und entscheide mich vorerst für die zweite, die offensive, argumentationslastige Variante, mit der ich solch vorschnellen Diagnosen von Heranwachsenden dann und wann entgegne.

Diese Option hört sich in etwa so an: „Liebes Kind! Ich hätte dich verstanden, wenn du in der Lage wärst, beim Kommunizieren deinen Blick in meine Richtung zu wenden, damit deine Worte Kurs auf mich nehmen können! Ich dachte, du sprichst mit deinem Pullover oder mit dem Krümel auf dem Fußboden! Weiter ist es beim Reden, wenn dein Reden schon das Ziel haben soll, für mich verständlich zu sein, von Vorteil, die Zähne und Lippen auseinander zu nehmen. Laute formen sich nur sehr widerwillig beim Nichtbewegen des Mundes! Entschuldige – aber es war nicht einmal sichtbar, dass du etwas gesagt hast. Wie soll es dann hörbar sein? Und außerdem, geliebtes Kind: Ich bin nicht vergesslich, nur weil ich mir die gefühlten zehn, davon mindestens sieben ungewöhnlichen Nachnamen deiner Lehrkräfte inklusive der Fächer, die sie unterrichten, nicht merken kann, zumal dein Geschwisterkind mich mit ungefähr der gleichen Anzahl an Namen konfrontiert. Es wäre für mich auch ein Leichtes, mir zu merken, wer von euch sich wann, wo, mit wem zu welcher Uhrzeit treffen möchte, wenn ich nicht parallel dafür Sorge tragen müsste, dass der Kühlschrank voll, das Konto ausgeglichen, die Katze gefüttert, die Rechnung überwiesen, der Strom abgelesen, der Einkauf erledigt, das Geschenk besorgt, das Essen gekocht, das Fahrrad repariert, der Schnee geschippt und die Wäsche gewaschen ist. Glaube mir, liebes Kind, noch bin ich weder schwerhörig noch vergesslich. Ich bin einfach nur ein „stinknormaler“ liebender und beschäftigter Elternteil!