Felix Altmann – Von Mann zu Mann

 

In der Mai-Sendung von XXradio hatte sich – DANKE – Felix Altmann Zeit genommen, um mit mir über sich und sein Buch zu sprechen. In „Felix – Von Mann zu Mann“ erfahren die Leserinnen und Leser, wie aus Miriam nach langen Jahren endlich Felix wurde! Ein anrührendes, ehrliches Buch!

www.felixaltmann.de

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Fast täglich bekomme ich Mails mit besagter Aufforderung: HIER KLICKEN. Ich habe nicht zusammengerechnet, wie viel Geld mir – wenn man dem Absender Glauben schenkt – entgangen sein müsste, weil ich eben nicht HIER KLICKE. Aber etwas Gutes haben diese lästigen, unglaubwürdigen Mails: Sie inspirierten mich zu dieser Kolumne…

 

 

„Wo geht’s denn hier zur Chefetage?“

„Wo geht’s denn hier zur Chefetage?“

„Wo geht‘s denn hier zur Chefetage?“ Ich übe diesen Satz schon seit Jahrzehnten. Ich bin bemüht, ihn mit einer selbstsicheren Betonung und mit einem souverän wirkenden Auftreten auszusprechen. Ich will ja eine zeitgemäße Frau sein. Ich übe vor dem Spiegel. Es ist nicht einfach, zumal ein lasziver Augenaufschlag dabei unbedingt unterdrückt werden sollte, während ich trotz der eingesetzten Zielstrebigkeit im Tonfall auch nichts an weiblichen Liebreiz verlieren möchte. Ich übe weiter, weil ich das Gefühl habe, dass es von mir als Frau und Mutter erwartet wird. Spaß beiseite!

Seit Jahrzehnten wird an der Baustelle „Gleichberechtigung“ gebaut. Es wurde und wird verbessert, optimiert und gerechter gestaltet. Eigentlich sollte ich dankbar sein. Ich bin es auch – wirklich – in gewisser Weise. Aber ich finde es zuweilen auch anstrengend, den Eindruck zu bekommen, dass ich all die geschaffenen Gegebenheiten und all die geebneten Wege als Frau und Mutter jetzt – bitte schön – auch in Anspruch nehmen soll.

Der zurückliegende Weltfrauentag verdeutlicht: Es wird bemängelt, dass frau nach wie vor teilzeitig beschäftigt ist; es wird festgestellt, dass Mütter nach wie vor „die Hauptlast der Betreuung“ tragen (Anmerkung der Autorin: dafür aber auch die Hauptfreude!) und zudem vermisst man frau immer noch in den sogenannten Führungspositionen.

Mich beschleicht der Gedanke, dass die sogenannte „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ vielleicht doch ein politischer Trugschluss sein könnte, der –wiedermal – auf den Rücken der Frauen ausgetragen wird. Was der Weltfrauentag nicht thematisiert, ist, dass immer mehr Frauen an Burnout erkranken. Gibt es da vielleicht einen Zusammenhang? Selbst wenn Kinderbetreuung, Arbeitszeiten und das zur Verfügung stehende Geld sich im harmonischen Dreiklang befinden, so wird meiner Meinung nach die Kraft und Energie unterschätzt, die Mütter – und natürlich auch Väter in der Situation – dafür aufbringen müssen. Denn rückblickend aus meinem Erleben heraus handelt es sich um drei völlig unterschiedliche – ich nenne sie mal – „Kraftfelder“, die aber zeitgleich und im gleichen Maße aus meinem Energiehaushalt schöpften. Selbst bei eben erwähnten harmonischen Dreiklang.

Deshalb wünsche ich mir für kommende Weltfrauentage, dass auch auf gute Gründe aufmerksam gemacht wird, nicht „Wo geht’s denn hier zur Chefetage?“ zu fragen, sondern vielleicht „Wo geht’s denn hier zur Familie?“

Die Oboenmeisterwerkstattinhaberin (langes Wort) Eva Ries (dafür kurzer Name)

 

In der Januar-Sendung von XXradio hatte ich einen kurzen Beitrag zur Oboe gesendet. (Der ist auch hier zu finden!) Passend dazu konnte sich Eva Ries, die Inhaberin der Lübecker Oboenmeisterwerkstatt, zu uns ins Studio aufmachen, um für weitere Fragen zur Verfügung zu stehen. Zum Beispiel habe ich „batz gestaunt“ darüber, wie teuer eine Oboe sein kann…

Panzer aus Marzipan

Panzer aus Marzipan

Panzer aus Marzipan – das ist einer der Vorschläge, die der Musiker Herbert Grönemeyer in seinem 1986 erschienenem Lied „Kinder an die Macht“ zum Besten gab.

Immer wieder grübele ich dieser Tage über den Text nach. Nicht wegen des Marzipans, sondern wegen Aleppo und anderen Grausamkeiten. Ich versuche mir vorzustellen, wie es wäre – tatsächlich wäre – wenn Kinder zu bestimmen hätten, was und wie etwas auf dieser Welt „laufen soll“. Ich wäre sogar dankbar, wenn Kinder das übernähmen. Dann bräuchte ich ihnen als Erwachsener nicht mehr das zu erklären, was ich selbst nicht kapiere: Wieso fliegen unsere Urlauber im beheizten Großraumflugzeug an einen türkischen oder ägyptischen Pool, während es für Flüchtende in entgegengesetzte Richtung oft nur die lebensgefährliche Alternative Schlauchboot zu geben scheint?

Wieso wird mancherorts weiter geschossen, obwohl eine sogenannte Waffenruhe verhängt wurde? Für Kinder wäre es ein klarer Fall von „Spielstopp“ oder „Klippo“! Sicher gibt es auch unter Kindern Grobiane und Zimtzicken, aber wer die Absprachen sprengt, spielt nicht mehr mit. So einfach ist das!

Herbert Grönemeyer fasst es im besagten Lied so zusammen: „Gebt den Kindern das Kommando, sie berechnen nicht, was sie tun!“

Manchmal denke ich, dass er Recht hat!

Wie können Erwachsene neben all ihren „Berechnungen“ dafür Sorge tragen, dass auf dem Weg zum Großwerden die unbeirrbare und kindliche Klarheit nicht verloren geht?

Sollten nicht wir, die auf unserem Flecken der Erde mit so vielen Dingen beschenkt sind, sensibel darauf achten, dass sich das scheinbar alles regierende Geld nicht wie eine zähe und lähmende Masse über die Mitmenschlichkeit legt?

Sie, die Mitmenschlichkeit, ist meines Erachtens lebensverschönernd und deshalb steht auf meinem Wunschzettel – nicht nur für die kommenden Tage – ein friedvolles Miteinander und meinetwegen auch – ich zitiere Herbert Grönemeyer: Armeen aus Gummibärchen, Erdbeereis auf Lebenszeit und natürlich Panzer aus Marzipan!

 

Im Gespräch mit Sibylle von der Lübecker Aids-Hilfe

 

Im Dezember 2016 hatte ich Sibylle von der Lübecker Aids-Hilfe im Studio zur XXradio-Sendung zu Gast. Wir unterhielten uns über den 30. Geburtstag der LAH und Sibylle war „bewaffnet“ mit Neuigkeiten und dem aktuellen Stand rund ums Thema HIV und Aids…