Rafik Schami und die 10 Ratschläge für Flüchtlinge

 

Rafik Schami verfasste im März 2016 einen 10-Punkte-Katalog mit Ratschlägen für Flüchtlinge. Die Aktualität und nicht zuletzt die warmherzige Art und Weise des Rafik Schami ließen mich diesen Beitrag erstellen, der im Oktober 2016 bei XXradio gesendet wurde…

Vom Landleben „die Nase voll“

Vom Landleben „die Nase voll“

Da war er wieder. Viele Wochen kam ich in den Genuss des für mich schönsten Duftes, den es auf dieser Welt gibt. Zugegeben, ich kenne nicht die ganze Welt, also müsste es korrekt heißen: der schönste Duft, der mir bisher an meine bis zu 30 Millionen Nervenzellen meines Riechorgans gekommen ist.

Die Rede ist nicht vom Inhalt eines der wohlgeformten Glas-Flakons aus Parfümerien und Drogerien, deren Aufschrift nicht selten Sinnlichkeit verbreiten soll. Ich meine auch nicht das Aroma, welches ein liebevoll zubereiteter Festschmaus imstande ist zu verbreiten.

Nein – der für mich schönste Duft heißt Erntezeit. Wohlwissend um den Druck, die Sorgen und Nöte, die manch Landwirtsfamilien in dieser Phase durchleben, weil sie den zeitweise launenhaften Wetterkapriolen machtlos ausgesetzt sind. Trotzdem verbinde ich mit dieser Zeit in erster Linie Wohlgerüche, die uns frisch gemähtes Gras bis hin zu getrocknetem Heu, gedroschenes Getreide, gepflügte Ackerkrumen und ein warmer Sommerregen bescheren. Man könnte auch sagen: Ich habe im wahrsten Sinne die Nase voll vom Landleben – zum Glück! Und immer, wenn sich einer dieser Düfte erschnüffeln lässt, sind im Nu lebendige Erinnerungen aus meiner Kindheit präsent.

Das liegt nicht zuletzt daran, dass der Geruchssinn der unmittelbarste unserer menschlichen Sinne ist. All das, was wir sehen, hören oder anfassen muss erst einen Boxenstopp in der Großhirnrinde einlegen, um dort verarbeitet zu werden. Aber ein Duft – leider auch ein unangenehmer – wirkt direkt auf das limbische System im Gehirn, wo Emotionen und Erinnerungen entstehen.

Und genau das beobachte ich jedes Jahr aufs Neue bei mir. Unweigerlich spulen sich beim Erschnuppern besagter Naturgerüche Kurzfilme ab von wackeligen Fahrten auf Traktoren, von mit Getreide beladenen Anhängern, von der Anstrengung, wenn ein Kinderfuß die schwere Kupplung eines Traktors durchtreten will, von Käsestullen, die auf Strohklappen genossen werden, von Möwen, die in frisch gewendeten feuchten Erdkrumen nach Regenwürmern suchen, von mit Staub umgebenen Mähdreschern und von unermüdlicher Geschäftigkeit der Bauern und ihren Helferinnen und Helfern.

Kein Duft der mir bisher bekannten Welt kommt gegen diese natürlichen Wohlgerüche des Landlebens an und ich freue mich schon „wie Bolle“ darauf, wenn ich im nächsten Jahr wieder wahrnehme: Da ist er wieder…

Jeannette Hagen – Interview zum Buch „Die verletzte Tochter“

 

Ende 2015 erschien Jeannette Hagens Buch „Die verletzte Tochter – Wie Vaterentbehrung das Leben prägt“, welches ich mit großem Interesse las. Deswegen freute ich mich besonders, dass die Autorin mir an der „Langen Frauen-Radio-Nacht“ im Offenen Kanal im Juli 2016 als Gesprächspartnerin zur Verfügung stand und mir von sich und ihrem Buch erzählte…

Bianca Bolduan über die Schriftart Open Dyslexia

 

Bianca Bolduan kam zur „Langen Frauen-Radio-Nacht“ im Juli 2016 ins Studio, um mit mir über die Schriftart Open Dyslexia zu sprechen. Diese Schriftart erleichtert Menschen, die an Leseschwäche leiden, das Lesen. Sie selbst veröffentlicht teilweise ihre Bücher auch in dieser Schriftart und sie wünscht sich, dass sich Schulen hierzulande für diese Schriftart in Lehrheften öffnen, um es leseschwachen Kindern leichter zu machen. Ein – wie ich finde – wichtiges und interessantes Thema…

Die Hausfrauengruppe – Interview mit Annette

 

Ein mir sehr schön in Erinnerung bleibendes Interview ist das, welches ich mit Annette aus der damaligen „Hausfrauengruppe“ im Juli 2017 führen durfte. Sie war Mitwirkende eines Emanzipationsbuches der 70er Jahre. „Die Hausfrauengruppe oder wie elf Frauen sich selbst helfen“ war der Titel und was es damit auf sich hatte, habe ich sie gefragt…

Der überhebliche Mensch

Der überhebliche Mensch

Nicht unüblich ist es, dass Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Philosophie- oder Religionsunterrichtes sich mit der Frage beschäftigen, wie Gott zulassen kann, dass Menschen durch zum Beispiel Naturkatastrophen zu Tode kommen. Genau der Gott, von dem doch eigentlich nur Gutes ausgehen soll. Der Gott, der sich mühevoll sechs Tage abgeplagt haben soll, um die Welt, also auch uns Menschen, zu erschaffen bevor er dann am siebten Tag nach getaner Arbeit zufrieden die Beine hoch legte. Wie kann er so ein Unglück zulassen?

Für mich wird in dieser Frage eine kaum zu überbietende Überheblichkeit des Menschen deutlich. Bilden wir uns tatsächlich ein, dass wir über allem stehen? Dass Menschen es am meisten wert sind, geschützt und behütet zu werden?

Mir persönlich gefällt der Gedanke, dass – wer oder was auch immer – der Natur in gewissen Abständen erlaubt, mal so richtig „Halligalli“ zu machen; Ihr zugesteht, sich einen feuchten Kehricht um das zu kümmern, was die Menschen von ihr erwarten; Sie ermutigt, sich in vollem Umfang auszutoben! Ohne Rücksicht, dafür mit ausgeprägtem Blick auf die eigenen Interessen – genauso, wie es der Mensch zu handhaben pflegt. Denn das – laut Duden – „höchstentwickelte Lebewesen mit der Fähigkeit ausgestattet zu logischem Denken, zur Sprache, zur sittlichen Entscheidung und Erkenntnis von Gut und Böse“ zieht aus der Natur hochmütig Nutzen, aus dem stellenweise schon längst ein Ausnutzen geworden ist.

Zurück zum Schulunterricht: Vielleicht sind die besagten Katastrophen keine Strafen für Menschen, sondern vielmehr großzügige Geschenke an die Natur? Der Wind, der sich mal so richtig aufblasen darf, verabredet sich mit dem Regen, der pausenlos prasselt, zum Spielen und sie toben sich hemmungslos aus und rollen dabei mit kindlicher Naivität über bewohnte und unbewohnte Gebiete.

Die korrekte Frage scheint mir nicht: Wie kann Gott das zulassen? Sondern sie könnte lauten: Wieso sollte – wer oder was auch immer – das nicht zulassen, nachdem wir bereits mit der sogenannten Intelligenz nobel beschenkt worden sind, und unsere Bedürfnisse teilweise auf Kosten der Natur befriedigen?