Nicola Sieverlings „Plan B“

Für die Juli-Sendung 2020 durfte ich Nicola Sieverling zu ihrem Buch „Plan B“ interviewen. In dem Buch geht es um den besagten Plan B, den viele für sich neben dem gelebten Plan A im Herzen tragen. Jobwechsel? Start-up? Aussteigen? Für Menschen mit diesen oder ähnlichen Gedanken kommt das Buch „Plan B“ wie gerufen!

„Wenn dein Bauch entscheidet“ – das neue Buch von Susann Sontag.

In unserer Juni-Sendung 2020 durfte ich mit Susann Sontag über ihr neues Buch „Wenn dein Bauch entscheidet“ sprechen. Auch das erweiterte Angebot zum Buch, nämlich die Homepage www.bauchfreiraum.de, wurde Thema. Hört selbst eine ganz eigene Betrachtung von Reizmagen und Reizdarm…

Johanna Spyri

12. Juni – unser Sendedatum im Jahr 2020. Keine Geringere als Johanna Spyri wurde an diesem Tag, allerdings viele Jahre zuvor, geboren. Und weil sich der Name Johanna Spyri bei Weitem nicht so festgesetzt hat, wie ihre weltbekannte Romanfigur, rutschte diese Autorin in unsere neue XXradio-Kategorie „Kalenderblatt“.

# Lebensretter

Es ist nicht gerade die beste Tugend, sich selbst zu erhöhen. Aber wenn ich plötzlich zur Kategorie „Lebensretter“ gehöre, ist das schon eine Nachricht wert, oder? Wie ich zu diesem Titel gekommen bin, hört ihr hier…

#Lebensretter

# Lebensretter

Eine unaufschiebbare Information möchte ich Ihnen anvertrauen: Ich bin Lebensretter!

Ich höre förmlich Ihren Applaus einhergehend mit der bedenkenschwangeren Frage: Wie – um alles in der Welt – hat Frau Schlüter das geschafft? Die Antwort duldet keinen Aufschub, weswegen ich unverzüglich den Wind aus den Segeln nehmen möchte, bevor die wildesten Vorstellungen zu kleinen Kopfkinofilmen mutieren: Weder rettete ich aus der Ostsee einen entkräfteten Menschen vor dem Ertrinken, noch leistete ich spontane, lebensrettende Ersthilfe bei einem Verkehrsunfall auf der A1. Ebenso verhinderte ich kein Ersticken durch beherztes Einschreiten und ich zog auch keinen ohnmächtigen Tierpfleger aus dem Bärengehege. Ich holte nicht einmal eine Katze vom Baum!

Aber dennoch: Ich bin Lebensretter! Das sagt zumindest ein britisches Forscherteam aus einem College in London. Zugegeben, sie sind nicht ganz so klar und festgelegt in ihrer Formulierung wie ich, aber ich nenne das Kind gern beim Namen: Lebensretter! Besagtes Team analysierte in einem Fachmagazin die Todesfallzahlen durch das Coronavirus und kam zu dem Schluss, dass der sogenannte Lockdown mit samt seinen Schließungen und Einschränkungen dafür Sorge getragen hat, dass in elf europäischen Ländern bis Anfang Mai etwa 3,1 Millionen Todesfälle verhindert wurden. Das ist doch eine Nachricht wert! Über 3 Millionen Menschen dürfen weiterleben, weil die Vorgaben von Politikern, Wissenschaftlern und Rechtsberatern umgesetzt wurden. Natürlich nicht nur von mir – viele tun es mir gleich.

Genau genommen sind somit ein Großteil der Bevölkerung inzwischen Lebensretter. Ist das nicht wunderbar? Sie sind Lebensretter! Ja, auch Sie! Sicher wäre es greifbarer und leichter zu erklären, wenn wir den erschöpften, durchnässten und entkräfteten Menschen vor uns liegen hätten, wenn ein fürchterliches Unfallszenario unsere Heldentat umrahmen würde oder wenn unser Vorgehen vor Augenzeugen in dankbarer Menschenmenge eingebettet sein würde. Weit gefehlt! So ist es diesmal nicht. Es ist leiser, weniger aufsehenerregend, weder imposant noch filmreif und wahrscheinlich erhalten wir auch niemals ein Bundesverdienstkreuz dafür.

Aber dennoch: Wir sind Lebensretter! Einfach dadurch, dass wir die Kontaktsperren bisweilen schmerzlich ausgehalten haben; Dadurch, dass wir diesen lästigen Mund- und Nasenschutz beim Einkaufen tragen und auch dadurch, dass wir den gebotenen Abstand zu unseren Mitmenschen bestmöglich einhalten.

So gesehen sind wir doch mit Abstand 😉 die großartigsten Lebensretter und ich bin der Auffassung, dass wir uns darüber freuen und uns mal kräftig auf die Schulter klopfen dürfen. Als Dank, als Ansporn oder als Ermutigung!

# Lebensretter!

Jede Krise ist auch eine Chance

Jede Krise ist auch eine Chance

Weltwirtschaftskrise, Finanzkrise, Flüchtlingskrise, Ehekrise. So begann einer meiner Kolumnen, die ich vor ca. vier Jahren verfasste. Heute erweitere ich besagte Glosse um das Wort Coronakrise. Damals wie heute störe ich mich in den genannten Wortzusammensetzungen am Wort „Krise“, denn hierzulande scheint mir die Krise einseitig und zwar negativ konnotiert. Gemeinhin setzen viele Menschen die Krise gleich mit Chaos, Sackgasse, Katastrophe, Ausweglosigkeit oder Tiefpunkt.

Dabei wissen wir doch, dass Worte unsere Gedanken, Gefühle und Wahrnehmungen beeinflussen. Deswegen bemühe ich mich sehr, von einer Situation oder einer Gegebenheit zu sprechen anstatt von einer Krise. Weltwirtschaftssituation, Flüchtlingssituation und nun eben die Coronasituation. Merken Sie es auch? Schon verlieren die Worte an desaströser Ausweglosigkeit. Ein Dinosaurier wird zum Frosch, ein Mammutbaum zum Grashalm, ein Großbrand zum Räucherstäbchen!

Ich will damit keinesfalls die Lage schönreden oder gar verharmlosen. Mitnichten! Was das Coronavirus mit sich bringt ist überwiegend tragisch und traurig.

Aber dennoch – Sie merken, meine Beharrlichkeit kennt keinen Sicherheitsabstand – lade ich dazu ein, sich positiver oder zumindest neutraler Wortzusammensetzungen zu bedienen. Mir persönlich tut es gut, meiner Schockstarre und meiner derzeit eher monothematischen Bewegung durch den Alltag bzw durch das, was davon übrig ist, durch bewusstes Weglassen negativer Worte entgegenzuwirken.

Und wenn Sie das Wort „Krise“ auch nach mehrmaligen Händewaschen nicht von sich gelöst bekommen, dann machen Sie sich bitte folgendes bewusst: Unsere Krise hat ihren Wortursprung im griechischen „krisis“. Das wiederum steht für Entscheidung oder entscheidende Wendung. Es wird deutlich, dass es sich sprachlich um keine Sackgasse handelt, sondern um einen chancenreichen Prozess, der immer einen Wendepunkt beinhaltet.

Und auch wenn die Chinesen scheinbar die neuartige Atemwegserkrankung COVID-19 in die Welt getragen haben – das war gewiss keine Absicht von denen – so sind es auch die Chinesen, die mit einem wunderbaren zusammengesetzten Schriftzeichen das Wort Krise veranschaulichen. Sie kombinieren dafür nämlich „Gefahr“ und „Gelegenheit“. Auch sie verdeutlichen, dass eine Krise immer das Element der Wende zum Guten enthält.

Wenn wir es schaffen, die positiven, kräftigen Bestandteile einer Krise zu verinnerlichen, mache ich mir keine Sorgen, dass wir die Zeit gut überstehen.

Jede Krise ist auch eine Chance – das ist keine neue, kluge Entdeckung meinerseits. Ich nutze diesen wahren Satz nur beharrlich für meinen Willen, Viren zu inaktivieren und gleichzeitig Kraftreserven und Zuversicht zu aktivieren!